Lungenkrebszentren
Der Nationale Krebsplan wurde 2008 durch das Bundesgesundheitsministerium, die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Tumorzentren, die Deutsche Krebsgesellschaft und die Deutsche Krebshilfe initiiert. Mit dem Nationalen Krebsplan werden zentrale Belange der Onkologie, nämlich die Erstellung evidenzbasierter Leitlinien (Ziel 6), die Anwendung dieser Leitlinien und die Qualitätssicherung der Behandlung in zertifizierten Zentren (Ziel 5) sowie die transparente Erfassung und Darstellung der Langzeitergebnisse durch die Klinischen Krebsregister (Ziel 8), in ihrem Zusammenwirken politisch festgeschrieben und mit dem Gesetz zur „Weiterentwicklung der Krebsfrüherkennung und zur Qualitätssicherung durch klinische Krebsregister“ gesetzgeberisch unterstützt.
Entsprechend dem Nationalen Krebsplan bilden evidenzbasierte Leitlinien die wissenschaftliche Basis für die praktische Tätigkeit, welche in zertifizierten Zentren realisiert wird.
Nach den entscheidenden Vorarbeiten durch die DPG und die Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie e.V. (DGT) können sich Lungenkrebszentren (LKZ) seit 2008 nach den Anforderungen der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) zertifizieren lassen. Zudem besteht die Möglichkeit, im Rahmen onkologischer Zentren als zertifizierte Einrichtung nach DKG-Anforderung Lungenkrebspatienten zu behandeln.
Seit Beginn der Zertifizierung von Lungenkrebszentren steigt die Zahl der zertifizierten Einrichtungen gleichmäßig an.
Zum Stichtag 30. 09. 2016 waren 45 LKZ an 52 Standorten zertifiziert.
Die durchschnittliche Zahl von Primärfällen pro Zentrum ist mit nahezu 400 neuerkrankten Patienten pro Jahr vergleichsweise hoch. Für die Zertifizierung werden mindestens 200 Primärfälle pro Jahr gefordert. Bezogen auf die Gesamtzahl von Neuerkrankungen pro Jahr wird ca. ein Drittel der Patienten (= ca. 17.600 Patienten) in zertifizierten LKZ behandelt.
Die Anforderungen für eine Zertifizierung als Lungenkrebszentrum (LKZ) werden im „Erhebungsbogen für Lungenkrebszentren der Deutschen Krebsgesellschaft“ dargelegt (www.onkozert.de). Die letzte Aktualisierung erfolgte in der Sitzung der Zertifizierungskommission im Februar 2016. Die interdisziplinär und fachübergreifend zusammengesetzte Zertifizierungskommission für LKZ arbeitet unter Federführung der DKG und DGP daran, die onkologische Versorgung von Lungenkrebspatienten zu harmonisieren und zu verbessern.
Mithilfe von Kennzahlen kann objektiviert werden, wie die für eine Zertifizierung notwendigen Anforderungen an Struktur und Qualität erfüllt werden. Zudem wird ein Vergleich zwischen den Behandlungszentren erleichtert.