Foto: Mike Auerbach
Die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) hat im Rahmen ihres Kongresses in Düsseldorf jetzt die besten wissenschaftlichen Poster ausgezeichnet. Den mit 2.000 Euro dotierten ersten Platz belegt Nataliia Artysh (29 Jahre) vom Fraunhofer Institut für Toxikologie und Experimentelle Medizin in Hannover. Sie präsentiert eine neuartige Langzeitkultur von Präzisionsschnitten des humanen Lungengewebes – hier speziell Gewebe bei einer idiopathischen Lungenfibrose, einer sehr schwerwiegenden chronische Erkrankung mit oft tödlichem Ausgang. Die Langzeitkultur ermöglicht erstmals eine sinnvolle Testung der antifibrotischen Wirkung von Medikamenten im Ex-vivo-Verfahren.
Den mit 1.500 Euro dotieren zweiten Platz belegt Dr. Mustafa Abdo (33 Jahre) von der LungenClinic Großhansdorf. Er präsentiert eine Arbeit, nach der erstmals Messgrößen – die sogenannte Minimal Clinically Important Difference (MCID) – für gängige Parameter der Oszillometrie bei Patienten mit Asthma bronchiale vorliegen. Diese haben das Potenzial, neben konventionellen Parametern einen zusätzlichen Mehrwert zu bieten.
Patienten mit Lungenkarzinom: Gute Immunantwort auf Covid-19-Impfungen – Eingeschränkter Schlaf bei Patienten mit Post-Covid-Syndrom
Den mit 500 Euro dotierten dritten Platz belegt Dr. Toki Anna Bolt (33 Jahre) von der Medizinischen Klinik und Poliklinik V am Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München. Sie hat eine Arbeit zur Antikörperantwort auf die Covid-19-Impfungen bei Patienten mit Lungenkarzinom präsentiert. Ihre Schlussfolgerung: Die Mehrheit der untersuchten Patienten mit Lungenkrebs wies eine gute Immunantwort auf die Impfungen auf. Patienten mit niedrigen Antikörper-Werten nach der Booster-Impfung standen zum Teil unter zusätzlicher Immunsuppression beziehungsweise wiesen neben dem Lungenkarzinom weitere chronische Erkrankungen auf.
Der ebenfalls mit 500 Euro dotierte vierte Platz geht an Dr. Inga Jarosch (41 Jahre) vom Forschungsinstitut für Pneumologische Rehabilitation der Schön Klinik Berchtesgadener Land. Sie beschäftigt sich in ihrer Präsentation mit der Schlafcharakteristik bei Patienten mit Post-Covid-Syndrom (PCS) im Vergleich zu gesunden Personen. Die Preisträgerin kommt zu dem Schluss: Im Vergleich zu Gesunden ist der Schlaf bei PCS-Patienten sowohl subjektiv als auch objektiv eingeschränkt. Bei rund der Hälfte der untersuchten Patienten wurde eine obstruktive Schlafapnoe diagnostiziert und eine unterstützende Beatmungstherapie eingeleitet. Zur Optimierung des PCS-Krankheitsmanagements sei die Messung des Schlafs somit ein wichtiges Diagnostiktool.