Arbeitsgruppen
Die Arbeitsgruppen sind an die wissenschaftlichen Sektionen der DGP angegliedert und ergänzen deren Tätigkeit. Zeitlich unbefristet widmen sich die AGs spezifischen Themenschwerpunkten, zu denen sie mit Symposien, Workshops und Vorträgen den Jahreskongress der Gesellschaft aktiv mitgestalten – vermittelt durch die jeweiligen Vertreter der Sektionen in der Programmkommission. Zudem organisieren die Arbeitsgruppen Fortbildungsveranstaltungen, fördern die wissenschaftlichen Aktivitäten in ihrem Bereich und bieten dort eine Plattform für die vertiefende Expertise zu Forschungsfragen. Zielsetzung ist zudem, allen interessierten Kolleginnen und Kollegen eine Möglichkeit zum fachlichen Austausch zu geben.
Kontakt: info@pneumologie.de
Arbeitsgruppe 2.1: Klinische Zytologie
In der Diagnose und Behandlung von Lungenkrebs spielt die Analyse von endoskopisch gewonnenen Gewebeproben und Zellen eine zentrale Rolle. Insbesondere bei nicht-kleinzelligen Karzinomen haben Fortschritte in der endoskopischen Biopsiediagnostik, der Molekularpathologie und der Zytologie sowie die darauf aufbauenden zielgerichteten Therapien die Prognose der Patienten und Patientinnen deutlich verbessert. Die Akzeptanz und das Verständnis zytologischer Untersuchungsverfahren unter bioptisch tätigen Pneumologen und Thoraxchirurgen zu fördern, ist ein Ziel der AG Klinische Zytologie. Ein weiteres Anliegen unserer Arbeitsgruppe besteht darin, die technischen Verfahren und die diagnostischen Abläufe in der extragenitalen Zytologie zu standardisieren. Wir möchten klinisch tätige Kollegen für die Zytologie interessieren, sie in das Themengebiet einführen und ihnen grundlegende Kenntnisse vermitteln. Um den Nachwuchs zu unterstützen, organisiert die AG Klinische Zytologie eine Ausbildung bis hin zur Zertifizierung.
Sprecher: Dr. med. Franz Stanzel, Hemer
Stellvertretender Sprecherin: Dr. med. Susanne Riha, Coswig
Arbeitsgruppe 4.1: Mukoviszidose
Die Mukoviszidose (Cystische Fibrose, CF) ist eine beispiellose Erfolgsgeschichte der Pädiatrie und Inneren Medizin. Durch innovative Behandlungsmöglichkeiten und früherer Diagnostik hat sich die Prognose für Betroffene in den letzten Jahren deutlich verbessert. Doch nach wie vor stehen Ärzte, Wissenschaftler und Therapeuten großen interdisziplinären Herausforderungen gegenüber. Die AG Mukoviszidose der DGP möchte Medizinern, Wissenschaftlern und medizinischen Fachkräften, die mit CF-Patienten arbeiten, ein Forum für wechselseitigen Austausch und Weiterbildung bieten. Ein besonderer Fokus liegt in der Betreuung und Behandlung von CF-Patienten beim Übergang von der Kindheit zum Erwachsenenalter sowie auf Bereichen, die bei erwachsenen CF-Patienten spezifisch sind.
Sprecher: PD Dr. med. Carsten Schwarz, Potsdam
Stellvertretender Sprecher: Dr. med. Sivagurunathan Sutharsan, Essen
Arbeitsgruppe 6.1: Spiroergometrie
Die AG Spiroergometrie wurde 1989 gegründet und gehört zur Sektion 6: Kardiorespiratorische Interaktion. Wir haben uns zum Ziel gesetzt, sämtliche Formen der (kardiorespiratorischen) Leistungsmessung und insbesondere die Spiroergometrie durch Fortbildungen und wissenschaftliche Aktivitäten zu fördern. Unserem interdisziplinären Ansatz folgend, wendet sich die AG an alle Ärztinnen und Ärzte mit Interesse an Pneumologie, Kardiologie, Arbeits- und Sportmedizin.
Vertreterinnen und Vertreter von Gesundheitsfachberufen wie MTAs, Atmungstherapeuten, medizinische Fachangestellte, Physio- und Sporttherapeuten finden bei uns ebenfalls Gelegenheit zum informellen fachlichen Austausch. Der direkte kollegiale Kontakt gewährleistet Praxisnähe und unterstützt unser Anliegen, den Einstieg in die Methodik der Leistungsmessung zu erleichtern.
Die AG Spiroergometrie organisiert ihre eigene Jahrestagung (immer Ende Januar/Anfang Februar) und hat eine eigene Homepage (www.ag-spiroergometrie.de). Fortbildungs-
seminare durch Mitglieder unserer Arbeitsgruppe und Treffen der Regionalgruppen ergänzen das Angebot.
Sprecher:
Prof. Dr. med. Joachim Meyer, München
PD Dr. med. Michael Westhoff, Hemer
Arbeitsgruppe 7.2: Pneumologische Altersmedizin
Die AG Pneumologische Altersmedizin beschäftigt sich mit Lungen- und Bronchialerkrankungen der späten Lebensphase. Hochbetagte Patienten mit Lungenerkrankungen werden ambulant derzeit häufig hausärztlich behandelt und stationär oft allgemein-internistisch. Die Gründe hierfür sind vielfältig. Patienten in dieser Lebensphase sind häufig nicht mehr in der Lage, eine Standardlungenfunktion (Bodyplethsymographie) durchzuführen, so dass Alternativen entwickelt werden müssen. Die Patienten sind außerdem dadurch charakterisiert, dass körperliche Einschränkungen (Visus, Feinmotorik, Kognition) die Nutzung von üblichen Inhalationssystemen erschweren. Notwendig sind Konzepte und Antworten der DGP, die sich nicht nur an Pneumologen richten, sondern auch Hilfestellung für nicht-pneumologische Ärzte geben.
Umgekehrt kann die DGP im Umgang mit hochbetagten Patienten von der Geriatrie lernen, insbesondere was die Etablierung von Assessments, Würdigung von Begleiterkrankungen, Begrenzung von Polypharmazie, Einbeziehung von Angehörigen und ergotherapeutische Konzepte anbelangt. Die AG Pneumologische Altersmedizin versteht sich daher auch als wichtiges Bindeglied zur Deutschen Gesellschaft für Geriatrie. Mit ihr hat sie einen Austausch begonnen, welchen sie fortführen und intensivieren möchte.
Sprecher: Dr. med. Andreas Schlesinger, Köln
Stellvertretender Sprecher: Prof. Dr. med. Nikolaus C. Netzer, Bad Aibling
Arbeitsgruppe 7.3: Seltene Lungenerkrankungen
In der Pneumologie kennen wir eine Vielzahl von seltenen Erkrankungen, die innerhalb der Europäischen Union durch eine Prävalenz von <5 Fällen pro 10.000 Einwohner definiert sind. Darunter fallen auch zahlreiche bisher nicht zu klassifizierende Krankheiten, welche einen Ansporn für weitere Bemühungen auf diesem Gebiet darstellen. Die Fortschritte in der genetischen Forschung, der Bildgebung und der histologischen Aufarbeitung der Biopsien lassen Hoffnung auf bessere Möglichkeiten der Diagnostik derartiger Erkrankungen aufkommen. Es bedarf aber immer der Expertise der Kliniker, die wesentlichen Zusammenhänge seltener Symptome und Befunde zu erkennen und die richtigen Schritte einzuleiten, von denen letztlich auch die diagnoseadäquate Therapie abhängt. Eine Vielzahl von Selbsthilfegruppen, Registern mit Sammeldaten und Fallberichte sind sehr hilfreich zur Bewältigung des klinischen Alltags. In der AG Selten Lungenerkrankungen der Sektion 7 sind die Experten beheimatet, die durch ihre Beiträge auf den Kongressen und auf Fortbildungsveranstaltungen das Wissen über diese Erkrankungen vermitteln und vertiefen.
Sprecher: PD Dr. Dr. med. Francesco Bonella
Stellvertretender Sprecher: Prof. Dr. med. Michael Kreuter
Arbeitsgruppe 12.1: Tabakprävention und -entwöhnung
Die AG Tabakprävention und -entwöhnung widmet sich einem der wichtigsten Risikofaktoren für Lungenerkrankungen: dem Rauchen. Unsere Mitglieder sind an der Erstellung und Aktualisierung der Leitlinien zur Tabakprävention und Entwöhnung beteiligt und arbeiten selbst in der ambulanten und stationären Versorgung von Raucherinnen und Rauchern. Wir entwickeln Rauchentwöhnungsprogramme und politische Aktivitäten. So begleiten wir den Prozess zur Einführung des Operationen- und Prozedurenschlüssels (OPS) „Tabakentwöhnung im stationären Bereich“. In überregionalen Projekten kooperieren wir mit Krankenkassen und Schulen.
Auf den DGP-Kongressen bietet unsere AG Seminare, Symposien und Postgraduiertenkurse an und nimmt so ihre Aufgaben in der Weiterbildung wahr. Ein weiterer Schwerpunkt der Arbeitsgruppe ist die Forschung auf dem Gebiet der Abhängigkeitsentwicklung und
-behandlung. Im Mittelpunkt steht hier die Effektivität unterschiedlicher Entwöhnungs-
maßnahmen sowie die Wirksamkeit edukativer Handlungsweisen für Studierende, Ärztinnen und Ärzte und Angehörige weiterer Gesundheitsfachberufe. Darüber hinaus sind wir in der Grundlagenforschung aktiv.
Sprecher: Matthias Urlbauer, Nürnberg
Stellvertretende Sprecherin: Dr. med. Claudia Bauer-Kemeny, Heidelberg
Arbeitsgruppe 12.2: Psychopneumologie
Die AG Psychopneumologie hat zum Ziel, das Thema Lunge und Psyche innerhalb unserer Fachgesellschaft in Wissenschaft und Praxis aufzuwerten und sichtbarer zu machen.
Ein wissenschaftlicher Schwerpunkt der AG liegt auf der Erfassung, Analyse und Verbesserung psychischer Symptome (z.B. krankheitsspezifischer Ängste sowie Depressivität) bei pneumologischen Erkrankungen. Gleichzeitig beschäftigen wir uns mit den Auswirkungen psychischer Prozesse auf die Symptomwahrnehmung, das Krankheitsverhalten und den Krankheitsverlauf bei chronischen Lungenerkrankungen. Zudem beschäftigt sich unsere AG mit den Folgen psychischer Prozesse auf Behandlungs-Outcomes, insbesondere im Rahmen der Pneumologischen Rehabilitation. Darüber hinaus sind wir in der biopsychosozialen Grundlagenforschung pneumologischer Erkrankungen aktiv.
Für dieses wichtige Thema, das medizinische und psychologische Aspekte verknüpft, ist die interdisziplinäre wissenschaftliche und praktische Zusammenarbeit mit weiteren Sektionen und Arbeitsgruppen der DGP, sowie mit psychologischen Fachgesellschaften von großer Bedeutung.
Mit dem Symposium Lunge & Psyche, dass auf dem DGP-Jahreskongress inzwischen einen festen Platz hat, tragen wir zur Kommunikation wissenschaftlicher Erkenntnisse an die breite Fachgesellschaft bei. Langfristig ist es zudem unser Ziel, Fort- und Weiterbildungsangebote in Form von Seminaren und Workshops für verschiedene Zielgruppen durchzuführen.
Sprecherin: Prof. Dr. rer nat Nikola Stenzel, Berlin
Stellvertretender Sprecher: Dr. med. Wolfgang Reier, Bochum